Poi-Generation

Australien - 2013

Januar


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Nachdem mir Perth geholfen hatte, ins neue Jahr zu kommen, habe ich noch ein paar letzte Tage für CBH gearbeitet. Ansonsten war für diesen Monat allerdings Reisen und was erleben vorgesehen. Zuerst habe ich noch ein paar schöne freie Tage in Perth erlebt. Ich habe Jenny, Sarah (beide Deutsch) und Vincent (Holländer) kennen gelernt und war mit denen im Caversham Wildlife Park. Einen anderen Tag habe ich Chris wieder getroffen, einen Engländer, der mit mir zusammen bei meinem Host Sunny gewohnt hat. Chris und ich haben den Zoo in Perth erforscht. Schon vor meiner Abreise aus Perth habe ich so alle australischen Tiere mal aus sicherer Distanz gesehen :)

Um meine neue Reisebegleitung Lisa kennen zu lernen, bin ich für 2 Tage mit der Fähre nach Rottnest Island gefahren. Zu Mitarbeiter-Preisen versteht sich^^. Der Name der Insel ist von Rattennest abgeleitet, weil es dort Unmengen von Quakkas gibt. Ich habe mein Fahrrad mitgenommen, um die Insel ein bisschen zu erforschen. Es ist eine sehr zu empfehlende Urlaubsinsel mit traumhaften Stränden.

Ein paar Tage später sind wir dann etwa zeitgleich mit Jenny, Sarah und Vincent ("Die Vinnie Crew") Richtung Süden gestartet.

Unser erster Stopp war Busselton, wo man einen 2km langen Steg entlanglaufen (oder mit der gleichschnellen Bahn entlangfahren) kann. In dem Haus am Ende des Steges soll man unter die Meeresoberfläche gehen können und durch riesige Fenster die Unterwasserwelt und das Korallenriff beobachten können. Als wir am Ende ankamen hatte das Haus gerade geschlossen...

Über die nächsten 3 Tage haben Lisa und ich versucht, so viel wie möglich von der Margaret River Gegend zu sehen. Wir waren auf einem Weingut, in einer Schokoladen- und einer Seidenfabrik. Auch viele Tropfsteinhöhlen gibt bei Margaret River zu erkunden. Wir haben uns für die größte Höhle "Jewel Cave" entschieden, in der sich der längste Stalaktit der Welt befindet ... 5,??m lang.

Unsere folgenden Stopps haben noch mehr meinem Geschmack entsprochen. Bei Pemberton bin ich den Dave Evans Bicentennial Tree hinauf geklettert. Dieser Baum wurde schlicht mit langen Eisennägeln beschlagen und ohne weitere Sicherung kann man so die über 70 Meter bis zu einem Plateau über der Baumkrone empor steigen. Die Anstrengung wird mit einem beeindruckenden Blick über den Nationalpark belohnt.

Eine ähnliche Attraktion hat uns bei Walpole im Valley of the GIANTS aufgehalten. Der Tree Top Walk ist eine Brücke, die sich in 30 Meter Höhe zwischen den Baumkronen durchschlängelt und einen ähnlich beeindruckenden Blick wie der Kletterbaum liefert.

Langsam wurde das seit Beginn unserer Reise ungemütliche Wetter wieder besser und wir konnten endlich die Strände etwas mehr nutzen :) Vor Denmark waren wir am Williams Bay, wo sich der Green Pool befindet. Er soll dieses Jahr zu einem der schönsten Strände in Australien gewählt worden sein. Außerdem sind dort die Elephant Rocks zu begutachten, mächtige Steine im mehr, die tatsächlich ein wenig nach Elefanten aussehen. In Denmark haben wir nach einem langen und eindrucksvollen Tag Brian wieder getroffen und konnten endlich mal wieder eine Nacht ich einem richtigen Bett verbringen.

Am nächsten Tag sind wir treu nach unserem Motto "keine Nacht am selben Ort" nach Albany weiter gezogen. Da ich auch hier zuvor schon war, konnte ich Lisa ein paar schöne Orte, wie die "Natural Bridge" zeigen. Wir haben ein paar tolle Bilder in Albany gemacht. Nicht zuletzt das Bild, in dem ich die Laterne krumm trete ^^ Da wir am Abend zuvor so verwöhnt waren, haben wir auch diese Nacht nicht auf dem Campingplatz, sondern wieder in einem Hostel verbracht.

Nach Albany sind wir Richtung Norden, weg vom Meer, in zwei Nationalparks gefahren. Im Porongurup Nationalpark sind wir den Castlerock erklommen und haben eine tolle Aussicht auf dem Skywalk genossen, eine Art Brücke um den Gipfel des Berges. Ich bin natürlich wieder ein bisschen neben dem "offiziellen Weg" rumgesprungen.

Der größere Berg hat uns allerdings im Stirling Range National Park erwartet. Der Bluff Knoll mit 1095 Höhenmetern hat uns einen guten halben Tag gekostet. Nach dieser Anstrengung gab es nur eine Entschädigung. Direkt zum Strand am Bremer Bay ... und relaxen ... und leider auch verbrennen. An den Stränden am Bremer Bay habe ich den bis jetzt weißesten und weichsten Sand in Australien gesehen ... wunderprächtig.

Nach abschätzbarer Genauigkeit zweier Optionen kam nach Strand nun wieder ein Nationalpark. Auch im Fitzgerald Nationalpark haben wir wieder alle Lookouts auf dem Weg mitgenommen und sind schließlich auf einem sehr schönen, privaten und natürlichen Campingplatz gelandet. Campingplätze in Nationalparks sind einfach die Besten. Außerdem befindet sich direkt neben dem Campingplatz St. Mary's ein Meeresarm, der gerade ausgetrocknet war und so tolle Perspektiven für Fotos gegeben hat.

Nach diesem Nationalpark sind wir ohne weitere Stopps nach Esperance weiter gefahren, wo wir ein paar letzte Tage zusammen die Strände, Sehenwürdigkeiten und Nationalparks erkundet haben. Zu Recht ist der Twilight Beach bei Esperance der Populärste des Ortes. Ein 7 Meter hoher Stein im Meer bietet eine perfekte Bühne für Verrückte wie mich für ein paar Sprünge ins Meer.

Es befindet sich ein weiterer beliebter Strand bei Esperance. Am Lucky Bay im Cape le Grande Nationalpark findet man tatsächlich so gut wie immer Kängurus direkt am Strand. Das ist wirklich ein tolles Bild.

Nach einem Meeting zum Essen mit dem Farmer Ian Mickel war mein künftiger Arbeitsvertrag auf seiner Farm, 140km von Esperance entfernt, besiegelt. Jetzt habe ich jedes Wochenende einen kleinen Kurzurlaub und gehe mit meinem Mitbewohner und -arbeiter Shane aus Irland viel angeln, schnorcheln und neue Plätze entdecken.

 

Februar/März - farm work


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Zusammen mit meinem Mitarbeiter und Kumpel Shane aus Irland haben wir auf der 2000ha Farm "Big Worries" in einem eigenem Haus gewohnt. Ian und seine Frau leben auf der benachbarten, gleichgroßen Farm "No Worries".

Als ich auf die Farm kam, war gerade die Erntezeit beendet und die Arbeitszeit wurde wieder auf gemütliche 10 Stunden am Tag zurückgesetzt. Zwischen den zwei Hauptzeiten Saat- und Erntezeit einer Getreidefarm gibt es allerhand anderes zu erledigen: Alte Zäune abreißen und gegen neue ersetzen, Schafe nach dem scheren mit Insektenschutz einsprühen, Wassertränken für die Kühe reparieren, Arbeitsplätze von Unkraut und Busch befreien, um im Falle von Buschbränden die Hütten und Häuser zu schützen, beim Schwangerschaftstest der Kühe zusehen... schweißen, schleifen, sägen, alles ein bisschen eben.

Ian und Shane waren seit 2012 daran, einen neuen Anhänger als weiteres Getreidelager auf dem Feld zu bauen. Er fasst 140t Getreide, hat 20 Räder und wird von uns liebevoll der "Monster-Bin" genannt. Als ich dazu kam, war der Großteil der Arbeit schon getan. Ich habe den Anhänger dann lackiert.

Häufig wenn ich joggen auf der Farm oder mit Shane mit dem Geländewagen unterwegs war, haben Kängurus, Emus, Wallabys und andere Tiere gesehen. Wie schon bei meiner Arbeit für CBH haben wir auch hier im Workshop hin und wieder eine "red back spider" gesehen und einmal bin ich auch einer Schlange begegnet.

Auf einer Farm in Australien gibt es kein trinkbares Grundwasser. Deshalb wird das Regenwasser von den Dächern und weiterhin das Oberflächenwasser, das beim Regen auf dem australisch trockenen Boden nicht so schnell versickern kann in mehreren Deichen gesammelt. Mehrere Windmühlen auf der Farm treiben Pumpen an, die dann das Wasser zwischen Deichen, Häusern und Wassertränken für Schafe und Kühe transportieren. Oft gibt es auch hier etwas zu reparieren oder zu bauen, wie beispielsweise die Wasserrutsche am Deich aus einem der Bilder.

Auf Ians Farm gibt es große Vorkommen an Steinen auf den Feldern. Viele davon sind so groß, dass sie die Geräte hinter dem Traktor bei Saat- und Erntezeit beschädigen können. Einige Tage habe ich deshalb mit den sogenannten "Rollers" verbracht. Die "Rollers" sind drei große Walzen, die mit Wasser gefüllt ein Gesamtgewicht von etwa 18t haben und beim rollen über die Felder die Steine brechen.

Jedes Wochenende war wie ein kleiner Kurzurlaub. Weniger als 100km von der Küste entfernt, haben wir einige Wochenenden zum Schnorcheln, Angeln und 4-Wheel-Drive in Nationalparks und am Strand verwendet.

 

März/April - Roadtrip to Melbourne


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Mitte März hatte ich erst mal genug vom Farmer sein und habe drei Wochen Urlaub ausgehandelt. Ich habe meinen neuen Reisepartner Kat aus England kennen gelernt und habe mich mit ihr auf den Weg zum 3000 km entfernten Melbourne gemacht. So euphorisch wir auch gestartet sind, die Nullarbor Road (was übersetzt "keine Bäume" bedeutet) hat uns mit seiner Attraktion "Australiens längste geradlinige Straße" (145km) schnell auf den Boden der Tatsachen gebracht: Erst mal viel fahren und wenig sehen. Auch die auf der Straßenwarnbeschilderung angekündigten Kamele, Kängurus, Wombats und Emus haben wir nur auf den Ich-war-auf-der-Nullarbor-Road-Postkarten in überteuerten Wüstentankstellen gesehen.

Nach langer Fahrerei sind wir endlich in South Australia angekommen und wurden sogleich mit den beeindruckenden "Bunda Cliffs" belohnt. Weiterhin waren wir in Port Lincoln, einem schönen Touristenörtchen, was durch seine Attraktion "Tauchen mit dem weißen Hai" bekannt ist. Leider waren aber keine Haie da als wir sie sehen wollten, deshalb sind wir stattdessen mit Thunfischen geschwommen. Ich weiß nicht wieso, vielleicht weil man Thunfisch in kleinen Dosen kauft, aber ich habe mir diese Fische kleiner vorgestellt. Ausgerüstet mit Neoprenanzug und Unterwasserkamera durften wir die 80 kg schweren Thunfische füttern. Obwohl es vorher langweilig klang, war es tatsächlich sehr aufregend und lustig die Fische mit 60 km/h vor der Nase vorbei sausen zu sehen.

Einen Tag später waren wir schon in South Australia's größter Stadt Adelaide angekommen. Da sich Kat entschlossen hatte, Adelaide noch ein paar Tage länger anzusehen, bin ich allein weitergereist. Gleich am nächsten Tag bin ich im Grampians National Park angekommen. Ich war auf einem tollen Kletterberg "Hollow Mountain" und habe verschiedene alte Aboriginal Kunst an Felsen gesehen. Nachdem ich zum ersten Mal eine Nacht in einem National Park mit Telefonempfang (Willkommen in Victoria ^^) verbracht habe, bin ich noch einige und Sehenswürdigkeiten, wie die McKenzie Water Falls und den Balconies, Reed und Boroka Lookout angefahren. Besonders am Bolconies Lookout hatte ich viel Spaß, bin viel herum gesprungen und habe tolle Bilder und Videos gemacht.

Nächster Halt nach diesem ruhigem und natürlichem National Park war die 4 Mio. Stadt Melbourne. Bevor ich die Stadt genießen konnte, stand noch ein wichtiger Termin bevor. Da ich für mein Master-Studium einen Englisch-Sprachnachweis benötige, habe ich mit Erfolg 4 Stunden meiner kostbaren Urlaubszeit für den TOEFL-Test geopfert. Anschließend habe ich mich eine Woche treiben lassen. Ich bin beeindruckt von Melbournes Straßenkunst, den freundlichen Menschen, kreativer Architektur, von dem Luna Park in Saint Kilda, dem Eureka Sky Deck in 297 Meter Höhe und großartigem Grafitty in engen Gassen und sogar in Einkaufszentren. Lindy Hop gibts natürlich auch wieder zu Genüge. Alles nötige zum Lindy Hop in Melbourne findet man auf mel.swingpatrol.com. Über Ostern war ich auf dem zwei Stunden von Melbourne entfernten Spin Festival (www.spinfestival.com) mitten im Wald. Mit nur etwa 30 Teilnehmern aus Hoop, Dragonstaff, Poi, Akrobatik, Contact ball, Pole dance, Fakir und einigen anderen Disziplinen waren die Leute auf dieser Convention so verträumt, leutselig, freundlich und hilfsbereit, wie ich das von Artisten gewohnt bin :)

Meine Rückreise zu meiner Farm bin ich mit drei neuen Reisepartnern gestartet. Zusammen mit einem deutsch-französischem Pärchen (Claudia und Julien) und einer weiteren Französin (Lauriane) waren wir ein gut harmonierender Trupp. Im Gegensatz zum Hinweg bin ich diesmal die Küstenroute mit der "Great Ocean Road" nach Adelaide zurück gefahren. Das zu Reisebeginn regnerische Wetter ist von Tag zu Tag mehr aufgeklart und wir haben typische Sehenswürdigkeiten wie die "12 Apostles", die "London Bridge" und viele weitere genossen. Auch so richtig in der Wildnis campen waren wir. Einmal haben wir neben Bahngleisen geschlafen... und sind halb gestorben, als mitten in der Nacht ein Zug kam und uns aus dem Schlaf gerissen hat. Ein anderes mal haben wir Laurianes Wanderschuhe am nächsten Morgen weit entfernt vom Zelt mit abgekauten Schnürsenkeln gefunden ^^. Und das komfortabelste Wildcampen war wohl an dem Tag, als wir eine "wilde" 30cm dicke Matratze gefunden haben und ich mein Zelt einfach oben drauf gebaut hab'. Alles in allem hatten wir eine tolle Zeit und wollten uns am letzten Tag gar nicht verabschieden.


April/Mai - farm work - seeding


Juni - west coast


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Nach abgeschlossener Farmarbeit in Esperance habe ich eine Woche Lindy Hop tanzend in Perth verbracht und mich dann mit meiner Reisebegleitung Marianne getroffen. Zusammen sind wir gen Norden entlang der Westküste gestartet. Im Nambung National Park haben wir lustige Steinformationen, die "Pinnacles" gesehen. Im Kalbarri Nationalpark hat es uns besonders gefallen. Wir haben dort tolle Bilder mit Pelikanen gemacht, an einer Quad-Bike-Tour am Strand und durch die Dünen teilgenommen und haben auch zu Fuß ein bisschen den Nationalpark erforscht.

Am Coral Bay haben wir an einer beeindruckenden Walhai-Tour teilgenommen. Der bis zu 13 Meter lange Walhai ist der größte Hai und Fisch der Welt. Aufgrund seiner Nahrungsspezialisierung auf Kleinstlebewesen ist dieser Hai ungefährlich für den Menschen und man kann mit einfacher Schnorchelausrüstung auf Expedition gehen.

Noch mehr Schnorschelerfahrung habe ich einige Tage später mit meiner neuen Reisebegleitung Mette gemacht. Als ich mit ihr im Cape Range Nationalpark an den direkt am Strand gelegenem Korallenriff schnorcheln war, habe ich neben einem Stingray, einem Oktopus und einigen Seesternen alle Nemo's Freunde getroffen :)

Nächster Stopp auf meiner Checkliste war der etwas von der Küste entfernte Karijini Nationalpark. Mit seinen zahlreichen, etwa 100m tiefen, begehbaren Schluchten gehört er zu Recht zu einer der schönsten Attraktionen in Australien. Teilweise war die Schlucht so schmal, dass man wie eine Spinne zwischen den Felsen entlang klettern musste.

Anschließend an den Nationalpark, auf dem Weg zurück nach Perth, haben wir 2 tolle Tage am Shark Bay verbracht. Wir haben lebendige und fossile Stromatolithen (erste sauerstofferzeugende Organismus der Erde) gesehen und in Monkey Mia ganz nah wilde Delphine erlebt.

Letzter aktiver Stopp vor Perth war eine Runde Sandboarding in Lancelin. Für zwei Stunden hat das schon mal Spaß gemacht, kann Snowboarding jedoch nicht das Wasser reichen!

Zurück in Perth habe ich mein Auto und alles oberhalb meiner 20kg Gepäckgrenze verkauft und bin für ein paar letzte Erlebnisse in Australien nach Melbourne geflogen.


Juli/August - Australien, China, Frankreich, Deutschland und Schweden